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Bodo Ramelow und die „Lockerungen“

Der beste aller Ministerpräsidenten hat in den vergangenen Tagen viel Kritik einstecken müssen – zu Unrecht, wie ich finde.

Deshalb hier fünf Gründe, warum ich sein Vorgehen für Thüringen richtig finde:

1. Das Mißverständnis der „Lockerungen“

Zunächst einmal: Es soll und muss auch nichts „gelockert“ werden. Denn die Verordnungen haben alle ein automatisches Verfallsdatum. Hier konkret: Wird bis dahin nichts Neues beschlossen, tritt die Thüringer „Corona-Verordnung“ mit Ablauf des 5. Juni automatisch außer Kraft. Es muss also keine „Lockerung“ beschlossen werden, man kann die Verordnung auch einfach auslaufen lassen.
Aber so radikal ist es gar nicht nötig. Man kann in eine neu zu beschließende Verordnung natürlich wesentlich weniger einschränkende Maßnahmen aufnehmen als bisher. Sinnvoll und weiterhin nötig sind sicher z. B. die Begrenzung für Veranstaltungen. So sind sich die Bundesländer einig, Großveranstaltungen bis zum 31. August zu verbieten. Wo man dabei die zahlenmäßige Grenze zieht, liegt in der Entscheidungshoheit der einzelnen Bundesländer.
Hier nun bei einer Neubeschlussfassung genau zu prüfen, welche Einschränkungen weiterhin nötig sind, und welche nicht, ist für mich nicht nur richtig, sondern unerläßlich.

2. Die sachliche Notwendigkeit

In Deutschland wurden aktuell (Datenstand 26.05.2020) in den letzten 7 Tagen aus 88 Kreisen keine neuen Infektionen übermittelt. Das heißt im Klartext, in all diesen Kreisen gab es seit einer Woche keine bekannte Neuansteckung mehr.
In Thüringen sind 10 Kreise seit 7 Tagen ohne gemeldete Neuinfektionen. 12 Landkreise bzw. kreisfreie Städte weisen weniger als 10 momentan infizierte Menschen auf, im Landkreis Sömmerda gibt es gar keine bekannte Infizierte.
Die Zahl der Neuinfektionen für das gesamte Bundesland ist inzwischen keiner als 10.

So ist es in einigen Regionen inhaltlich schlicht nicht mehr vermittelbar, die aktuellen Maßnahmen weiter aufrecht zu erhalten. Manche Menschen fragen sich völlig zurecht, wovor sie sich eigentlich noch schützen sollen.
(Man sehe als Beispiel mal nach Mecklenburg-Vorpommern: Außer in der Stadt Rostock gibt es seit einer Woche keine Neuinfektionen mehr. Das Bundesland ist nahezu Corona-frei.)

3. Die angedachte Strategie

Nun hat Bodo Ramelow keineswegs vorgeschlagen, alle Maßnahmen einfach für beendet zu erklären, und das Vorhandensein des Viruses zu negieren. Ganz im Gegenteil!

Ein Punkt der neuen Strategie ist die massive Ausweitung von Testungen, z. B. in Schulen und Kindergärten. Hier kam sofort Kritik (u. a. von Virulogen), dass die Testkapazitäten dafür nicht ausreichen würden. Ein kurzer Faktencheck ergibt jedoch sehr schnell ein anderes Bild: Laut den Daten des RKI werden die Testkapazitäten nicht einmal zu 50% ausgenutzt. Seit Wochen vermelden u. a. Thüringer Testlabore, dass sie kaum zu tun hätten, und auf Proben zum Testen warten würden.
Wenn man nun mehr testet, findet man a) schneller und b) umfassender die infizierten Personen, und kann entsprechend schneller und gezielter reagieren.

Ein weiterer (und für mich wichtiger) Punkt ist die Übertragung der Verantwortung an die regionalen und lokalen Ämter. Ein Kritikpunkt an der geplanten Strategie unseres Ministerpräsidenten, der zu teils sehr unsachlichen Anwürfen führte, ist die Tatsache, dass sich zwei Thüringer Landkreise in den deutschlandweiten Top10 der Kreise mit den höchsten 7-Tage-Neuinfektionen befinden. Diese Kreise (Sonneberg und Greiz) machen in der Tat seit Wochen Schlagzeilen als Virengebiete.
Nun entspricht es für mich dem gesunden Menschenverstand, in diesen Regionen schneller und massiver zu intervenieren als bisher. Es ergibt doch überhaupt keinen Sinn, Maßnahmen in ganz Thüringen zu forcieren, wenn erkennbar die Probleme vor Ort sich dadurch nicht bessern. Oder anders ausgedrückt: Wenn ich wie aktuell tatsächlich Realität in Erfurt mit Mundschutz und Mindestabstand einkaufen gehe, aber auch im Landkreis Greiz die Kneipen offen haben, ändert das an der Situation genau gar nichts.
Viel sinnvoller wäre es doch, vor Ort in den beiden Kreisen die Maßnahmen kurzfristig drastisch zu verschärfen, und im nahezu kompletten restlichen Bundesland die meisten Einschränkungen auslaufen zu lassen.

Durch die glücklicherweise inzwischen geringen Fallzahlen ist es doch leicht möglich, auf diese sehr schnell lokal zu reagieren, und eine Ausbreitung frühestmöglich zu unterbinden.

4. Die verfassungsrechtliche Seite

Grundrechtseinschränkungen müssen immer verhältnismäßig sein – und deren Notwendigkeit ist ständig zu überprüfen. Generell dürfen kurzfristig verordnete Einschränkungen nicht über einen langen Zeitraum aufrechterhalten werden.
Die Kritiker von Bodo Ramelows Strategie postulieren nun recht einhellig, dass die Pandemie nicht vorbei sei und auch noch länger bleiben wird. Richtig! Genau das ist ja das Problem dabei.

Aktuell geht man davon aus, dass es bis zu einer ausreichenden Durchimpfung noch mindestens ein Jahr dauern wird. Manche Wissenschaftler meinen sogar, das Virus wird für immer bleiben.
Und so frage ich all jene, die rumkrakeelen (leider kann man das bei manchen „Meinungsäußerungen“ nicht anders nennen), dass man nicht weiter lockern dürfe, solange das Virus noch da ist: Wie lange soll man Eurer Meinung nach denn die Einschränkungen noch aufrecht erhalten? Ein Jahr? Notfalls zwei Jahre? Eventuell für immer? Berufsverbot für die meisten Künstler, nahezu die ganze Eventbranche, die Messebranche, und viele viele mehr? Mannschaftssport nur noch Fußball, weil es da um die meiste Kohle geht? Soziale Isolation auf Dauer, mit allen Konsequenzen für Psyche, kindliche Entwicklung und das Bildungssystem? Dauereinsamkeit für unsere „Risikogruppe“? Wir sperren die Älteren einfach dauerhaft weg, ohne Besuche zuzulassen? Wie weit soll das gehen, und wie lange denn?

Mir persönlich ist meine Freiheit tatsächlich sehr wichtig. Vielleicht auch, weil ich es noch anders kenne.
Und mir ist es allemal lieber, unsere Regierung sorgt für praktikable Gesetze und Verordnungen, als dass die Verfassungsgerichte ihnen ihre Grenzen ständig vorlesen müssen. Das ist ja eher Spezialität der CSU.
Es sind bereits einige Urteile und Verfügungen ergangen, die bestimmte Verbote aufgehoben haben. Die verfassungsgemäße Gesetzgebung ist aber Aufgabe der Regierung, und sollte nicht dauerhaft auf die Gerichte übertragen werden.
Daher ist es meines Erachtens absolut notwendig, mit Augenmaß und Verhälnismäßigkeit vorzugehen.

5. Die moralische Seite

Als vor fast 3 Monaten die teils massiven Einschränkungen eingeführt wurden, erfolgte das ja nicht ohne Begründung.
Zur Erinnerung: Die Gründe waren „flatten the curve“, um die gleichzeitig erkrankten Personen auf eine Anzahl zu begrenzen, welche die Kapazitäten der Krankenhäuser nicht übersteigt, damit jeder Patient eine ausreichende Behandlung bekommen kann. Dazu sollte dieses ominöse R auf oder besser unter 1 gedrückt werden. Ein anderer Grund war, Zeit zu gewinnen, um die Versorgungskapazitäten auf den Intensivstationen drastisch zu erhöhen.

Wie sieht es nun heute aus: Die Kurve ist flacher als jemals in den positivsten Prognosen erwartet, dieses R liegt laut RKI aktuell bei 0,7.
Die Intensivkapazitäten und Beatmungsplätze in den Krankenhäusern wurden deutlich erhöht, weitere Kapazitäten sind kurzfristig aktivierbar. Die meisten Intensivbetten stehen einfach leer.

Also: Dank der beschlossenen und zumeist eingehaltenen Maßnahmen wurden diese Ziele, die zur Begründung der Maßnahmen dienten, längst erreicht und deutlich übertroffen.

Es gehört zum (leider seltenen) politischen Anstand, die Ankündigungen auch umzusetzen. Angekündigt wurden temporäre Maßnahmen, um die genannten Ziele zu erreichen. Die Anzahl der Erkrankten sollten die Kapazitäten nicht überschreiten. Glücklicherweise sind wir von der Kapazitätsgrenze sehr weit entfernt. Da also die Ziele wie beschrieben erreicht wurden, sind die Maßnahmen entsprechend der Ankündigung bei deren Einführung nun auch wieder zu beenden. Alles andere zerstört meines Erachtens das Vertrauen in die Politik noch mehr als ohnehin schon.

 
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Verfasst von - 2020/05/27 in Politik

 

Das Ende des FF USV Jena

… scheint beschlossene Sache zu sein.

Gestern gab der FF USV bekannt, die beiden Vereine wollen »bestenfalls bereits ab der kommenden Saison – unter dem Dach des FC Carl Zeiss Jena ihre Kräfte bündeln und inhaltliche wie infrastrukturelle Synergien nutzen«. Das wäre dann also das Ende des FF USV Jena.

Dieser ist (um noch nicht war zu schreiben) jedoch nicht nur irgendein Frauenfußballverein in Deutschland.

Bereits in der DDR war man schon Traditionsverein. 1991 wurde der USV letzter ostdeutscher Frauenfußballmeister. Von 2008 bis 2018 spielte man 10 Jahre am Stück in der 1. Bundesliga. Nach dem Abstieg kam 2019 der sofortige Wiederaufstieg. Dieser wurde jedoch nicht nur von Spielerinnen und Trainerteam geschafft, sondern auch – so kurios das klingen mag – von den treuen Fans. Nachdem die Zweitligasaison faktisch nicht mehr zu finanzieren war, hatten die Fans eine Crowdfunding-Aktion gestartet, mit der sie es in unermüdlicher Kleinarbeit geschafft haben, die Saison zu Ende zu bringen, und damit den Wiederaufstieg erst möglich machten.

Da der FF USV mangels finanzkräftiger Sponsoren nie in der Lage war, deutsche Spitzenspielerinnen zu verpflichten, ging man (notgedrungen) andere Wege. So standen beim FF USV zeitweise sehr viele Nationalspielerinnen auf dem Platz – nur keine aus der Deutschen Nationalmannschaft. Viele ausländische Spielerinnen konnten dort in der starken deutschen Bundesliga Erfahrungen sammeln und gleichzeitig dem Jenaer Verein helfen.
Aber am bedeutendsten ist wohl die – auch mehrfach u. a. vom DFB ausgezeichnete – Nachwuchsarbeit des USV. So konnten sich in der Wiederaufstiegssaison 2018/19 zahlreiche Nachwuchsspielerinnen aus der II. Mannschaft auch in der I. Mannschaft beweisen – mit Erfolg.

Nun ist der FF USV Jena leider faktisch Geschichte. Da auch der 1. FFC Frankfurt sich zum Saisonende auflösen und Eintracht Frankfurt anschließen wird, bleiben als reiner Frauenfußballverein praktisch nur noch Turbine Potsdam und (zumindest ohne Profi-Männermannschaften) der SC Sand übrig.

Nun könnte man meinen: Es geht ja weiter. Beim FC Carl Zeiss Jena. Dazu ein paar Gedanken, wieso ich das nicht so sehe:

  • Die Fanszene beider Vereine hat fast keine Berührungspunkte. Weder kamen Fans des FCC zu Spielen des FF USV, noch haben die meisten Fans des USV irgendein Interesse an den Spielen des FCC.
  • Der FCC ist sportlich ebenso erfolglos wie zuletzt der FF USV. Wirtschaftlich ist es nicht anders. Eine Fusion ist faktisch ein Zusammenschluss von Not und Elend.
  • Die „Fans“ des FCC sind nicht gerade als besonders friedfertig bekannt, und passen damit schlicht nicht zum Frauenfußball, wo es doch immer sehr gesittet zugeht.
  • Die „Fangesänge“ des FCC sind zumeist an Niveaulosigkeit kaum noch zu unterbieten. Sie bestehen faktisch nur aus Beleidigungen der Gegner unter der Gürtellinie.

Einige Beispiele für Randale bei den FCC-Fans:

All das brauche ich nicht. Ich will es nicht. Wenn ich im Stadion bin, interessiert mich der Sport. Als gar im Stadion mit Leuchtmunition in Richtung Haupttribüne geschossen wurde, gab es nahezu keine Reaktionen der Vereinsführung. Man muss annehmen, dass der Verein seine Fans nicht nur nicht im Griff hat, sondern gar nicht im Griff haben will.

Fußballspiele in einem solchen Verein interessieren mich schlicht nicht. Und ich denke, das wird vielen Fans des USV ebenso gehen.

R.I.P., FF USV Jena.

 
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Verfasst von - 2020/03/27 in Sport

 

Ausgehsperren

OK, nun muss ich auch mal was zur aktuellen Situation loswerden. Also nach fast zwei Jahren mal wieder ein Blogpost…

In meinen sog. „social networks“ fordern immer mehr eine komplette Ausgangssperre, bzw. bejubeln bereits verhängte.
 
Das kann ich aus folgenden Gründen nicht nachvollziehen:
 
  1. Hier in Thüringen schließen die Läden, Cafés, Kneipen usw. erst morgen. Das heißt, bis heute waren sie weitgehend geöffnet. Es ist doch nun wirklich nicht verwunderlich, dass dann auch Menschen hingehen.
    Einerseits den Menschen zu sagen, sie sollen zu Hause bleiben, andererseits aber die Cafés usw. geöffnet zu lassen, erzeugt maximal kognitive Dissonanz. Beides erscheint irgendwie richtig, aber es passt nicht zusammen.
  2. Ja, Menschen ignorieren die aktuellen Regeln. Sie treffen sich zu Grillparties im Park, stehen zu zehnt dichtgedrängt im Supermarkt, bevölkern die Spielplätze. Auch heute wieder konnte ich vom Fenster aus sehen, dass der Spielplatz vorm Haus fast durchgehend gut besucht war. Da toben bis zu 10 Kinder miteinander, und die Eltern stehen zusammen und quatschen.
    ABER: Die Benutzung der Spielplätze ist in Thüringen auch erst ab morgen verboten. Dass es dennoch unverantwortlich ist: geschenkt.
  3. Einzelne Menschen ignorieren also die aufgestellten Regeln. Auch die ab morgen geltenden verschärften Regeln werden einzelne Menschen ignorieren.
    Wieso in aller Welt glaubt dann aber jeder, dass die noch weitere Verschärfung der Regeln das Richtige ist? Viel sinnvoller ist es doch, durch Polizei und Ordnungsamt die Einhaltung der bestehenden Regeln durchzusetzen – und ggf. auch Strafen auszusprechen.
    Es wird doch auch nicht generell das Betreten von Geschäften verboten, weil einige Menschen dort Diebstahl begehen! Mit Ausgangssperren werden diejenigen Menschen, die sich vernünftig verhalten, für das Verhalten einiger weniger <zensiert> bestraft.
  4. Selbst Fachleute des Robert Koch-Instituts sagen, dass Ausgangssperren kontraproduktiv sind. Die Menschen sollen schon noch sich bewegen dürfen, nur eben mit genügend Abstand zueinander. Deutschland ist recht groß, es sollte jeder in der Lage sein, Stellen zu finden, die nicht gerade überlaufen sind. (zumindest in Thüringen)

Also: Menschen, die sich nicht an Regeln halten, wird es immer geben. Richtig wäre, die Verstöße zu unterbinden und evtl. zu ahnden. Völlig falsch wäre es in meinen Augen, die Regeln ohne sachliche Begründung noch weiter zu verschärfen.

Ob der bereits recht weitgehende „Shutdown“ etwas bringen wird, werden wir erst in ca. 2 Wochen wissen. Die ab morgen geltende verschärfte Allgemeinverfügung in Thüringen wurde für einen ganzen Monat beschlossen. Wahrscheinlich können sich viele jetzt noch nicht vorstellen, wie lang und belastend das werden wird.

Zur Erinnerung: Letzte Woche stand ich noch in einem mit mehr als 40.000 Menschen gefüllten Stadion. Das wirkt bereits jetzt wie aus einer anderen Zeit, dabei ist es noch gar nicht so lange her.

 
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Verfasst von - 2020/03/19 in Dies und das

 

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Offener Brief an das WMDE-Präsidium

Liebes Präsidium,

da Ihr ja am Wochenende die grobe Richtung für 2017 beschließen wollt, möchte ich Euch auch grob meine drei dringendsten Erwartungen mitteilen, die mein Verein im kommenden Jahr erfüllen sollte:

1. Breite Aufklärung über Wikipedia.
Es ist leider eine Tatsache, dass auch heute noch kaum jemand weiß, dass hinter Wikipedia (und den Schwesterprojekten) ehrenamtliche Autoren, Fotografen und andere Freiwillige stecken.
Bei jedem (Foto-)Projekt wird mir immer wieder bewusst, dass dieser essentielle Fakt bei der übergroßen Mehrheit der Nutzer (=Leser) völlig unbekannt ist – egal, ob es sich dabei um Politiker, Schauspieler, Sportler oder wen auch immer handelt.
Diese Aufklärung in wirklich großem Rahmen – dafür auch gern mal eine „Campaignerin“ einsetzen! – ist für mich essentielle Aufgabe des Vereins. Bisher ist das leider nur partiell und tröpfchenweise passiert, hier braucht es aber endlich eine massentaugliche Strategie/Kampagne!

2. Priorisierung der Freiwilligenunterstützung auf die bereits Aktiven
Seit Jahren wird erfolglos versucht, neue Mitarbeiter für Wikipedia & Co zu generieren. Ja, das ist auch eine wichtige Aufgabe.
Leider wird m. E. bei allen Versuchen, Leser zu Autoren zu machen, die dies zumeist überhaupt nicht wollen, vergessen, dass es immens wichtig ist, die Leute zu unterstützen, die die Inhalte bereits jetzt erstellen – und das teilweise seit 10-15 Jahren. Ich wünsche mir hier eine Prioritätenverschiebung.
Mal davon abgesehen: Wenn Punkt 1 oben erfolgreich umgesetzt würde, erwartete ich auch einen Zustrom neuer Mitarbeiter. Die Aufklärung muss dabei aber voraus gehen, dann klappt’s vielleicht auch mit den Neuautoren.

3. Bestehende und erfolgreiche Projekte weiterführen
Hier meine ich vor allem solche, die auch von der Community angenommen werden. Ich sage nur GLAM, GLAM on tour, Coding da Vinci usw.
Dazu, wie momentan seitens der „Führungsebene“ der Geschäftsstelle versucht wird, genau diese wichtigen und erfolgreichen Projekte einzudampfen, fehlen mir die Worte. Ich möchte das nicht weiter ausführen, da ich sonst die Contenance verlieren könnte.

Ich hoffe, das Präsidium besinnt sich am Wochenende auf die gültigen Leitmotive des Vereins, vor allem auf das damals bewusst an erste Stelle gesetzte, und lässt nicht zu, dass sich Fehler wie beim Referentennetzwerk nun bei GLAM wiederholen.

Mit den besten Grüßen
Steffen Prößdorf

 
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Verfasst von - 2016/06/17 in Wikimedia

 

Die Sinnfrage: Was ist der Zweck von Wikimedia Deutschland?

Oder: Eine überfällige Nachbetrachtung zum Board Training Workshop

Am 1. und 2. März fand in London ein Board Training Workshop statt, an dem auch ich als einer von zwei Vertretern des Boards („Präsidium“) von Wikimedia Deutschland teilnahm.

Zuerst: Die Veranstaltung war die erste ihrer Art, und als solche wichtig und richtig. Wohl alle Teilnehmer hatten durch das gut durchorganisierte (und dadurch auch recht anstrengende) Programm viele neue Erkenntnisse gewonnen, und der Erfahrungsaustausch ist enorm wichtig für ehrenamtlich tätige Wikimedianer mit teilweise doch sehr großer Verantwortung.

Der Samstag unterteilte sich dabei in 4 Themen:

  • Die Rolle des Boards und wie sich die Rollen von Boardmitgliedern und Angestellten unterscheiden
  • Wie wirkliche effektive Aufsicht („Governance“) funktioniert
  • Wie eine wirklich professionelle Beziehung zwischen Boardmitgliedern und Angestellten hergestellt wird
  • Wie die Boards über ihre eigene Performance nachdenken sollten

Im Wesentlichen kann man mitnehmen, dass die Rollendefinition sehr wichtig ist. Das bestätigt mich auch in meinem seit einem Jahr bestehenden Verlangen, die Beziehung zwischen Präsidium und vor allem Vorstand besser zu definieren, und gibt mir die wichtige Erkenntnis, dass auch die Beziehung zu den anderen Mitarbeitern der Geschäftsstelle dringend genauer definiert werden muss. Es gibt aktuell einfach zu verschiedene Meinungen, inwieweit sich das Präsidium in die Arbeit der Geschäftsstelle einmischen darf bzw. soll. Dieses Problem besteht wie gesagt seit langem und wurde trotz mehreren Versuchen dies anzugehen nie wirklich gelöst. Ob es hier überhaupt eine zufriedenstellende Konsenslösung geben kann, ist auch noch fraglich.

Weitgehend Einigkeit besteht bei den Hauptaufgaben der Boards: Mission und Vision des Vereins definieren, eine Strategie entwickeln, die Performance und den Erfolg monitoren und Bewertungsmaßstäbe dafür entwickeln und anwenden.
Interessanter fand ich dann schon die folgende Aufgaben der Boards: Die Rechenschaftslegung sicherzustellen, den Geschäftsführer (bei Wikimedia Deutschland den Vorstand) auszuwählen und zu supporten, ein Risikomanagement, die Einhaltung der Spielregeln („Compliance“) sicherzustellen, deren Effektivität zu überprüfen und faire Bewertungen zu gewährleisten.
Über die verschiedenen Wege, die Arbeit des Boards zu optimieren, möchte ich hier nicht schreiben – das wäre zu umfangreich und zu theoretisch und würde den Rahmen sprengen.

Womit ich jedoch nur teilweise übereinstimme, ist der angestrebte Professionalisierungsgrad der Boards: Hier wird laienhafte Arbeit von „normalen“ Mitgliedern der Vereine als störend empfunden und sogar empfohlen, statt Wahlen unter den Vereinsmitgliedern das Board rein durch Akklamationen von „Profis“ zusammenzusetzen. Das würde für mich eine Entwicklung weit weg von der Basis des Vereins, nämlich den Mitgliedern, bedeuten. So wird es kaum überraschen, dass ich diesem Punkt nicht zustimmen kann. Sicher wäre die Arbeit viel professioneller möglich, wenn Juristen, Unternehmensberater und „Menschen mit viel Einfluss und Führungserfahrung“ das Board stellen würden. Jedoch würde der Verein dann eine Entwicklung nehmen, die ich nicht gutheißen kann.
Wikimedia Deutschland wurde von aktiven Wikipedianern gegründet, und darf sich meines Erachtens nicht zu einer weiteren beliebigen Lobby-NGO entwickeln. Wer sich auf diesem Gebiet engagieren möchte, kann dies sicher sehr gut bei tollen Organisationen wie Digitale Gesellschaft e. V., Open Knowledge Foundation, iRights oder anderen tun.

Der Sonntag war bestimmt von einem Vorab-Ergebnis des Chapters Dialogue, verschiedenen Evaluations-Möglichkeiten (SWOT-Analyse, SMART goals usw.), sowie von einer sehr interessanten Auswertung einer Befragung der Teilnehmer nach ihren Erfahrungen und BurnOut-Gefährdungen. Diese wurde durchgeführt von der tollen Sandra Rientjes, Geschäftsführerin von Wikimedia Niederlande.
Das war für mich auch der interessanteste Teil der ganzen Veranstaltung: Der tatsächliche Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Chaptern sollte unbedingt intensiviert werden. Das hilft meiner Meinung nach viel mehr als jedes Coaching durch Profis oder noch so ausgefeilte Interviews und Analysen – am besten lernen wir von uns selbst und die durch uns bzw. unsere Kollegen gemachten Erfahrungen.

Schockiert hat mich allerdings an diesem Wochenende die Aussage einer prominenteren Wikimedianerin über den Sinn des Movements und die Rolle der Chapter an sich: Wenn wir freies Wissen kaufen können, dann sollten wir es tun. Wenn wir die Communitys dazu nicht brauchen, dann sollten wir eben die Communitys vergessen. Oder auch wörtlich zitiert: „Fuck the community, who cares“. Das lies mich dann doch sehr sprachlos und entsetzt zurück, komme ich doch aus eben dieser. Und es ist auch der Grund, warum dieser Bericht erst so spät kommt. Ich denke seit dem immer wieder darüber nach, was eigentlich Sinn und Zweck von Wikimedia Deutschland ist.

Nun könnte ja durchaus auch ich völlig falsch liegen, und wäre dann schlicht im falschen Verein. Die Kernfrage lautet also: Ist das Wikimedia-Movement im Allgemeinen und Wikimedia Deutschland e. V. im Speziellen in erster Linie dazu da, Freie Inhalte zu generieren, zu sammeln und zugänglich zu machen, oder aber die Freiwilligen bei diesen Aufgaben zu unterstützen? Es gibt da in der Tat sehr unterschiedliche Ansichten dazu, extremer als ich es je erwartet hätte. Auch der Vorstand unseres Vereins hat zu diesem Punkt eine entgegengesetzte Meinung zu der meinen.
Also habe ich begonnen, dies systematisch zu analysieren: Beginnen wir bei der Wikimedia Foundation: In den FAQ unter wikimediafoundation.org ist dazu zu lesen:

Our mission is to empower a global volunteer community to collect and develop the world’s knowledge and to make it available to everyone for free, for any purpose. We work together with a network of chapters in many different countries to achieve this goal.

Also ganz klar steht die Stärkung der Freiwilligen bei der Schaffung und Sammlung Freien Wissens im Vordergrund der Mission, und nicht etwa die Aufgabe, dies selbst zu tun.

Schauen wir als nächstes in die Satzung von Wikimedia Deutschland: § 2 Ziele und Aufgaben beginnt mit

Zweck des Vereins ist es, die Erstellung, Sammlung und Verbreitung Freier Inhalte (engl. Open Content) in selbstloser Tätigkeit zu fördern

Also die Förderung der Erstellung, Sammlung und Verbreitung – nicht das Sammeln an sich, nicht der Lobbyismus, nicht die Aufklärung und Bildung – nein, die Förderung.
Im vergangenen Jahr hat das Präsidium von Wikimedia Deutschland unter großem Aufwand, der Einbeziehung verschiedenster Akteure und höchster Priorität fünf Leitmotive des Vereins erarbeitet und beschlossen, denen sich der Verein in seiner Arbeit verpflichtet fühlt. Die Reihenfolge war dabei wohlüberlegt und keinesfalls zufällig ausgewählt, das Leitmotiv „Partnerschaft“ steht ganz bewusst am Anfang. Darin heisst es:

„Der Verein arbeitet partnerschaftlich mit Communitys und ihren einzelnen Mitgliedern zusammen. Für die Umsetzung ihrer Ideen können sie die Mittel des Vereins unkompliziert nutzen und dessen Angelegenheiten mitgestalten.“

Ohne aktive Communitys ist kein Wikimedia-Projekt lebensfähig. Die Wikimedia-Communitys sind Ursprung und wichtigste Lebensader von Wikimedia Deutschland. Es ist eine der Kernaufgaben des Vereins, Substanz und Wachstum dieser Communitys partnerschaftlich sicherzustellen und zu fördern. Für die Umsetzung der Ideen und Wünsche der Communitys stellt Wikimedia Deutschland all seine Mittel zur Verfügung.

Noch deutlicher kann man es meiner Ansicht nach kaum noch ausdrücken. In erster Linie hat Wikimedia Deutschland, allen voran Vorstand und Mitarbeiter der Geschäftsstelle, die Freiwilligen aus den Communitys zu unterstützen. Dem ist alles andere unterzuordnen.
Natürlich kann und soll der Verein auch andere Aktivitäten durchführen, Veranstaltungen zu politischen Rahmenbedingungen, freien Lehrmitteln (OER) und vielen anderen satzungsgemäßen Themen sind sinnvoll und gewollt. Aber eben erst in zweiter Linie – oberste Priorität hat die Förderung der Freiwilligen, danach kommen die Aktivitäten, die von den bezahlten Mitarbeitern der Geschäftsstelle selbst geplant, organisiert und durchgeführt werden.

Leider ist dieses Faktum in Vergessenheit geraten, und wird den vielen neuen und wirklich tollen Mitarbeitern nicht mehr (ausreichend) nahe gebracht. Es muss wieder allen Beschäftigten, vom Vorstand über die Bereichsleiter bis zu den studentischen Mitarbeitern deutlich gemacht werden, dass die Geschäftsstelle zur Unterstützung der Freiwilligen geschaffen wurde, und nicht die Freiwilligen die Pläne der Geschäftsstelle umzusetzen haben.
Ich denke nur unter dieser Voraussetzung ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten – Communitys, Mitgliedern, Präsidium, Vorstand und Mitarbeitern – möglich. Und nur wenn dieses Grundverständnis akzeptiert wird, ist es überhaupt sinnvoll, die Frage der Rollendefinition anzugehen.

 
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Verfasst von - 2014/04/05 in Wikimedia

 

Nachbetrachtung zur Strategieklausur

Am Wochenende fand die „Strategieklausur“ von Wikimedia Deutschland statt. Zuerst: Ich hatte eine völlig andere Veranstaltung erwartet, als die, welche dann stattfand. Erwartet hatte ich die Festlegung der Vereinsziele für die nächsten 3-4 Jahre, um daraus anschließend gemeinsam mit den Mitgliedern und den Communitys den Jahresplan 2014 erarbeiten zu können. Im Vorbereitungspapier zu dieser Klausur war von Leitbildern und Zielen die Rede. Da erstere mich bereits im aktuellen Jahresplan 2013 massiv gestört haben, habe ich in der vorbereitenden Telefonkonferenz vom 11. 06. (Anmeldung nötig) diese Problematik angesprochen:

Steffen weist darauf hin, dass Bedeutung und Unterschiede zwischen Leitmotiven und Zielvorgaben geklärt werden müssen, die beide in der Agenda vorkommen.
Pavel antwortet, dass diese Kritik bereits aufgenommen worden sei. Der von der Geschäftsstelle gerade vorbereitete Vorschlag werde konkretere Ergebnisse als nur Leitmotive vorsehen. Die Geschäftsstelle will darin erklären, in welchem Prozess der Jahresplan 2014 erarbeitet werden soll und welche Art von Input seitens des Präsidiums dafür benötigt wird. Es sei wichtig, dass Präsidium und Geschäftsstelle die gleiche Vorstellung von dem zu gebenden Input haben. Bis wann dem Präsidium der Vorschlag der Geschäftsstelle vorgelegt werden kann sei noch nicht abzuschätzen, am Donnerstag gibt es ein Meeting der Planungsgruppe innerhalb der Geschäftsstelle.

Also ging ich davon aus, dass die schwammigen Leitmotive vom Tisch waren und an konkreten Zielen des Vereins gearbeitet wird.

Auf die Bitte um Input an die Moderatorin eine Woche vor dem Treffen habe ich das auch noch einmal deutlich gemacht:

Ziel: was ist für Dich das Ziel der Klausurtagung
Eine echte Strategie mit klaren Zielen. Das heißt weg mit allen Leitmotiven, weg mit allem Marketing-Sprech, weg mit diffusen und unerreichbaren Leitbildern. Dafür sollen echte, umsetzbare Ziele formuliert werden.

konkretes Beispiel aus dem Jahresplan 2012:
Leitmotiv 1: Communitys im Mittelpunkt
“Grundlage für den Erfolg der Wikipedia, Basis für die Existenz des Vereins Wikimedia Deutschland, wichtigster Faktor in der zukünftigen Entwicklung der einzelnen Wikimedia-Projekte ebenso wie der Akzeptanz der Idee des Freien Wissens in der Gesellschaft, ist die Arbeit der Communitys und der einzelnen Autoren, Unterstützer, Fotografen, Lektoren, Administratoren, Softwareentwickler, Vereinsmitglieder: kurz, aller Wissens-, Zeit- und Geldspender.”

Für mich ist das inhaltsleeres Marketing-Blabla. Ein klares Ziel wäre dagegen: Die Community-Aktivitäten der Wikipedia zu fördern ist das Hauptziel von WMDE. Dafür setzt WMDE 60 % seiner Kapazitäten ein. (Zahl willkürlich gewählt)

Um so überraschter war ich dann auch, als gleich zu Beginn der Klausur deutlich wurde, dass nicht nur die Leitmotive nicht vom Tisch waren, sondern – viel schlimmer – statt dessen die Erarbeitung der Ziele „aus Zeitgründen“ nicht stattfinden sollte. In der Diskussion über die Ziele dieses Wochenendes – die meiner Meinung nach eigentlich vorher abgestimmt wurden – kam dann deutlich zum Vorschein, dass auch das Päsidium in dieser Frage sehr gespalten war. Nach mehreren starken Plädoyers für die Wichtigkeit von Leitmotiven durch verschiedene Geschäftsstellen-Mitarbeiter wurde letztendlich diese Verfahrensweise so festgelegt. Gefühlt war zwar die Mehrheit des Präsidiums nicht damit einverstanden, aber eine Einigkeit bestand wie bereits erwähnt auch dort nicht. Dies führte dazu, dass ich während der ersten Kaffeepause am Samstag Vormittag ernsthaft in Erwägung zog, die Veranstaltung zu verlassen und wieder nach Hause zu fahren. Im Nachhinein bin ich nicht sicher, ob dies nicht doch der bessere Weg gewesen wäre.

Als dann (leider nur sehr kurz) über die inhaltlichen Probleme der Vergangenheit in den Bereichen gesprochen wurde, kam leichte Hoffnung auf eine inhaltliche Debatte in mir auf. Leider war es – zumindest für mich – das aber auch schon an konkreten Punkten für dieses Wochenende gewesen. In der Folge wurde hauptsächlich an Formulierungen für Leitmotive gebastelt. Ich fühlte mich in meinen Erwartungen tief enttäuscht und entsprechend der Telko irgendwie auch nicht respektiert. Spätestens am Sonntag bin ich dann an dem Punkt angekommen, an dem ich zu einer passiven Verweigerungshaltung übergegangen bin. Ich wollte mich einfach nicht mehr an diesem (für mich!) Meta-Blabla beteiligen. Das mag sicher nicht konstruktiv gewesen sein, und die meisten werden das sicher auch nicht toll gefunden haben. Für mich war es einfach Selbstschutz und eine – vielleicht auch die einzige – Möglichkeit, meine Meinung deutlich zum Ausdruck zu bringen ohne mich ständig verbal zu wiederholen und die anderen damit zu nerven.

Wie geht es nun weiter? Keine Ahnung! Die Präsidiumsmitglieder arbeiten bekanntlich rein ehrenamtlich, ohne jede finanzielle Zuwendung, meist neben ihrem Vollzeitjob im normalen Berufsleben. Weitere Treffen wird es in den nächsten Wochen also kaum geben. Wie sollen nun die konkreten Ziele für die nächsten Jahre erarbeitet werden? Und noch wichtiger: Wie der Jahresplan?
In der Zeitleiste der ausgedruckten Tagungsunterlagen steht wörtlich: „30.08. Jahresplanentwurf wird dem Präsidium vorgelegt“. Mein Verständnis von einer gemeinsamen Erarbeitung ist ein anderes. Dafür dürfte es jetzt jedoch einfach zu spät sein – Chance vertan. Dieses Wochenende wäre meines Erachtens genau dafür dagewesen.
Es bleiben nach meiner persönlichen Ansicht nur noch drei Möglichkeiten: Entweder der vorgelegte Entwurf lässt sich nach den Vorstellungen der Präsidiumsmitglieder noch ändern. Es ist aber immer sehr schwer, ein bereits ausgearbeitetes Produkt noch derart umzugestalten. Im letzten Jahr hat dies wohl auch nur zum Teil funktioniert.
Zweite Variante: Ich selbst setze mich hin, und erarbeite einen eigenen (Gegen-)Vorschlag. Das hat bereits bei der Reisekostenordnung nur sehr schwer und nur teilweise funktioniert (da war es für mich eine Art „Notwehr“) und dürfte mein Zeitbudget deutlich überschreiten. Außerdem kann dieses Vorgehen nicht im Sinne der Sache sein.
Bleibt noch die dritte Möglichkeit: Ich werde schlicht den Jahresplanentwurf ablehnen und dagegen stimmen. Das ist aber wieder nicht gerade konstruktiv und dürfte von der Wirkung her auch nichts bringen: Ich gehe fest davon aus, dass der Jahresplan 2014, egal wie er aussehen mag, sowohl im Präsidium als auch auf der Mitgliederversammlung eine Mehrheit finden wird. Schon rein aus pragmatischen Erwägungen.

Alles in allem bleibt mir das Fazit dieses Wochenendes, dass Rechtschreibkorrekturen in Wikipedia-Artikeln (zumindest für mich ganz persönlich!) wohl die konstruktivere Tätigkeit gewesen wäre. Das stimmt mich doch sehr traurig. Vielleicht bin ich ja auch einfach falsch in diesem Gremium, und meine Kandidatur war ein Irrtum. Wie hat unser Vorstand Pavel mal auf einer MV gesagt: Man muss auch das Recht haben zu scheitern. Momentan sehe ich mich bei der Mitgestaltung des Vereins mittels Präsidium deutlich gescheitert.

 
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Verfasst von - 2013/07/08 in Wikimedia

 

Anatevka – Großes Theater in Gera

Aufgeweckt durch einen Veranstaltungstipp im Thüringen Journal (vielen Dank an Jana Pfeifer!) konnte ich tatsächlich die letzte verfügbare Karte für das Musical Anatevka – auch bekannt als „Der Fiedler auf dem Dach“ – für den vergangenen Samstag ergattern. Zum ersten Mal in Gera, und das gleich bei minus 16°C, dankte ich den Planern erst einmal dafür, das Große Haus des Geraer Theaters direkt neben den Hauptbahnhof gestellt zu haben.

Das Gebäude an sich macht von außen einen angenehmen Eindruck, und auch der Theatersaal im Inneren strahlt eine angemessene Atmosphäre aus. Dass die Veranstaltung ausverkauft war, war mir ja durch den Erwerb der letzten Karte (immerhin die Mitte von Reihe 6) bewusst. Die Menschen in der Eiseskälte vor dem Haus, die nach Karten fragten, erstaunten mich dennoch. Hier scheint deutliches Potential für eine größere Anzahl von Aufführungen zu sein. Den Anteil der Anzugträger im Publikum schätze ich auf über 90% der männlichen Besucher; ein Wert, den man heute kaum noch gewohnt ist.

Der erstaunlich günstige Kartenpreis von 29 € für die „teuerste“ Preiskategorie einer Musicalaufführung ließ mich eigentlich nicht allzuviel erwarten – hier wurde ich jedoch massiv enttäuscht: Die Aufführung war absolut sehens-, hörens- und erlebenswert! Allen voran ein großartiger Peter Prautsch als Milchmann Tevje, der völlig verdient am Ende der Aufführung frenetisch bejubelt wurde. Seine inneren Monologe bzw. Zwiegespräche mit Gott waren von großer schauspielerischer Leistung, selbst die Gesangsdarbietungen überzeugten. Aber auch das restliche Ensemble war sehenswert, egal ob es sich um die Schauspieler oder die Tänzer der russischen Stücke handelt.

Das Stück ist durch den Religions- und Gesellschaftskonflikt (arrangierte Ehen, Tradition vs. Moderne, Beziehungen zwischen verschiedenen Religionen) heute noch genau so aktuell wie zur Zeit seiner Entstehung. Dennoch haben Regie, Bühnenbild und Kostüm die Inszenierung nicht „zwanghaft modernisiert“, sondern auf sehr wohltuende Art und Weise in ihrem ursprünglichen Kontext belassen und hervorragend umgesetzt. Danke für dieses großartige Musicalerlebnis!
Das steht leider im krassen Gegensatz zu so manchem Profilierungswahn an anderen Häusern, wo man kaum die Möglichkeit hat, überhaupt noch eine werkgetreue Aufführung zu finden. Speziell für das Theater Erfurt würde ich mir den Willen zu solchen Aufführungen wünschen. Dort habe ich eher den Eindruck, die Bühnenbildner sind seit Jahren im Urlaub, und der Intendant möchte mit jeder Premiere das Theater neu erfinden. So musste man in den vergangenen Jahren hier leider einiges ertragen: Zum Beispiel ein Prinz Tamino in der „Zauberflöte“, welcher mit kurzen Hosen und Handy am Ohr mit dem Fahrrad auf die Bühne fährt, um eine groteske Papierschlange zu erlegen. Aktuell wird gar „Der Freischütz“ von Dominique Horwitz bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet.

Ich könnte mir gut vorstellen, auch zukünftig den Weg nach Gera oder Altenburg einzuschlagen (beide Orte gehören zur „Theater und Philharmonie Thüringen GmbH“). Vermutlich das nächste Mal aber eher mit dem Auto, hier noch das wohl unvermeidliche „Bahn-Bashing“ zum Abschluss: Die Verbindung ist spät abends grottenschlecht, der Geraer Bahnhof bereits kurz nach 22 Uhr völlig tot, der Weimarer selbsternannte „Kulturbahnhof“ gar ab 23 Uhr völlig abgeschlossen (!), und das angepriesene Erfurter Nachtnetz „ERNA“ der EVAG ab 1 Uhr nachts nicht mehr existent. Und das am Wochenende vom Samstag zu Sonntag, einem Termin also, zu dem tatsächlich Menschen in der Stadt unterwegs sind.

Für Interessierte: Anatevka auf den Seiten des Theater Gera mit Terminen von März bis Juni

 
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Verfasst von - 2012/02/13 in Guldur

 

Lernresistenz beim Wikimedia-Vorstand

Ich hätte nie gedacht, das einmal zu schreiben: Ich bin mit dem Verhalten des Vorstandes von Wikimedia Deutschland nicht mehr einverstanden.

Während ich bei aller (meist sehr heftigen) Kritik in der Vergangenheit ihn noch verteidigt habe, und mehr Sachlichkeit, Grundvertrauen und Verständnis angemahnt habe, muss ich meine Einstellung inzwischen revidieren. Offenbar war ich wohl zu naiv und habe den ständigen Beteuerungen, dass man sich um eine verbesserte Kommunikation bemühe, zuviel Glauben geschenkt. Tatsächlich erweist sich der Vorstand als Gremium insgesamt als erstaunlich lernresistent. Ich weiß nicht ob es Unfähigkeit, Absicht oder schlichte Ignoranz ist. Ersteres würde mich noch mehr erschrecken, zweites mag ich einfach nicht glauben, also tendiere ich zu drittem.

Als im Herbst letzten Jahres eine gGmbH als Tochtergesellschaft gegründet wurde, und irgendwie „vergessen“ wurde, dies auch zu kommunizieren, wurde ein Kommunikationsproblem eingeräumt und Besserung gelobt. Da meiner Meinung nach der inhaltliche Fakt – die gGmbG-Gründung – absolut in Ordnung und sinnvoll war, fand ich das nicht allzu tragisch. Dennoch reichte es aus, dass 10% der Vereinsmitglieder eine außerordentliche Mitgliederversammlung für Januar einberiefen. Dort wurde in flammenden Reden, vor allem vom Vereinsvorsitzenden, nochmals ein Kommunikationsdefizit eingestanden und Besserung gelobt. Es folgten hitzige aber konstruktive Debatten, man nahm die Versprechen an und bestätigte den Vorstand beim Misstrauensvotum recht komfortabel. Ich war damit zufrieden, auch ich habe für die Bestätigung gestimmt.

Als im März dann die reguläre Mitgliederversammlung samt Vorstandswahlen anstand, wurden die erneut angetretenen Vorstandsmitglieder ausnahmslos wiedergewählt. Auch hier gab ich diesen meine Stimme, nach der Vorstellung der Pläne für das kommende Jahr war ich überzeugt, dass die Mitglieder in die richtige Richtung gehen. Es wurde erneut gelobt, für eine deutlich verbesserte Kommunikation mit den Mitgliedern zu sorgen. Ein neuer Schriftführer, der beruflich im Pressebereich tätig ist, machte mir Hoffnung auf mehr Transparenz und mehr Informationen aus dem Vorstand.

Das erste Mal enttäuscht wurde ich bereits kurz danach. Eines der Hauptprojekte des Vereins in diesem Jahr ist die Aktion „Wikipedia muss Weltkulturerbe werden“. Nur leider wurde dies auf der MV bei allen vorgestellten Planungen mit keiner Silbe erwähnt. Ich war entsprechend angesäuert ob dieses Affronts gegen die Vereinsmitglieder. Man besaß tatsächlich sogar die Chuzpe, das Vorhaben am Tag nach der MV im kleineren Kreis vorzustellen. Nun kritisiere ich auch hier wieder nicht den Inhalt der Aktion (gleichwohl ich da anderer Meinung bin), sondern die Art und Weise der Nichtkommunikation. Das größte Vorhaben des Vereins nicht bei den Planungen auf der MV vorzustellen empfinde ich schon als gehörig dreist. Aber auch das nahm ich noch einigermaßen gelassen hin und beließ es bei einem Blogpost.

Leider hat sich allerdings auch sonst praktisch nichts an der Kommunikation zwischen Vorstand und Verein gebessert. Die Informationen über die Vorstandssitzungen verdienen diesen Namen nicht. So ist der letzte Eintrag von Anfang Mai, und auf mehr als der Hälfte aller Vorstandssitzungen wurde offenbar nur die Aufnahme neuer Mitglieder beschlossen. Irgendwie mag ich nicht glauben, dass dies das einzige Ergebnis der jeweiligen Sitzungen sein sollte. Falls doch, machte es die Angelegenheit auch nicht besser.

Dass ich erst von dieser Seite erfahren muss, dass es wohl einen Antrag auf Anfechtung der Satzungsänderung gab, verwundert mich dann kaum noch. Auch hierzu: Null Information an die Mitglieder. Wenn ich nach Erhalt des MV-Protokolls nichts weiter höre, gehe ich eigentlich davon aus, dass es keinen Einspruch dagegen gab und es daher ohne Gegenstimme gültig wurde. Auch darauf kann ich mich nun nicht mehr verlassen.

Der aktuelle Höhepunkt der Misskommunikation ist es jedoch, dass es (vermutete) Probleme mit einem von den Mitgliedern per MV-Beschluss eingesetzten Ausschuss gab. Hier wurden die Probleme nicht nur gegenüber den Vereinsmitgliedern und der Community totgeschwiegen, nein, als Krönung des Ganzen wurden noch nicht einmal die betreffenden Ausschussmitglieder kontaktiert. Ergebnis ist eine desaströse Diskussion um ein sehr sinnvolles Projekt, der Rücktritt eines Ausschussmitglieds, und ein generelles Mißtrauen wohl aller Ausschussmitglieder gegenüber dem Vorstand. Statt Kommunikation erfolgten Vertrauensbruch und bisher haltlose Vorwürfe.
Dabei wurden fraglos das Ansehen des Vereins sowie auch teilweise der Wikipedia beschädigt.

Nun ist mir natürlich klar, dass der Vorstand keine homogene Masse ist sondern aus 10 Mitgliedern mit teilweise recht differierenden Ansichten besteht. Doch wie sind diese unterschiedlichen Ansichten, wo kann man diese erfahren? Solange die Vorstandsmitglieder sich in Schweigen hüllen, kann ich da auch nichts differenziert betrachten. Kommen nur (sehr wenige und teilweise recht nebulöse) Vorstandsstatements, kann ich auch nur den Vorstand insgesamt als solchen beurteilen. Und dieses Urteil ist momentan für mich selbst sehr enttäuschend.

Einen positiven Ausreißer möchte ich allerdings nicht verschweigen: Achim kommuniziert als bisher einziger auch ab und an seine persönliche Meinung. Ansonsten herrscht Schweigen im Walde. Der Schriftführer schreibt nicht (zumindest nichts öffentlich), und auch vom anderen Mitglied im Ressort „Vereinskommunikation“ habe ich seit der Wahl nichts mehr diesbezüglich vernommen.

Da ich im Sinne einer konstruktiven Kritik nicht nur die Probleme benennen, sonder auch Lösungsmöglichkeiten aufzeigen will, folgendes an alle Vorstandsmitglieder: Hört auf, Euch abzuschotten, kommuniziert! Berichtet aus den Vorstandssitzungen! Berichtet aus den einzelnen Ressorts! Der monatliche Bericht aus der Geschäftsstelle macht es vor. Es muss auch nicht gleich monatliche Berichte geben, aber fangt endlich an, etwas über Eure Arbeit mitzuteilen! Ansonsten gibt es auf der nächsten MV wieder die Frage, was Ihr eigentlich so im Einzelnen überhaupt gemacht habt.
Wenn Ihr Probleme seht, teilt diese mit. Es gibt dafür extra einen internen Mitglieder-Bereich im Forum, wo Ihr unter Ausschluss der Öffentlichkeit diese ansprechen könnt. Die Vereinsmitglieder sind nicht so unmündig, wie Ihr scheinbar glaubt. Man kann diesen auch mal die Konfliktpotentiale, die Ihr seht, zumuten.

 
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Verfasst von - 2011/07/16 in Wikimedia

 

Verjüngung durch Einstellung – zum Ende von „neues“

Gestern lief eine Sendung mit treuer Fangemeinde zum letzten Mal im Fernsehen. Wenn man die Medienmeldungen heute so überblickt, müsste es sich dabei um „Anne Will“ handeln:

Doch Anne Will ging nur in die übliche Sommerpause und bekommt danach einen neuen Sendeplatz. Manches liest sich allerdings wie ein Abgesang auf eine eingestellte Sendung.

Tatsächlich zum letzten Mal wurde gestern allerdings die Sendung „neues“ ausgestrahlt. Nach 20 Jahren ist nun Schluss, ein Abschied, der sogar eine eigene Facebook-Gruppe mit über 1.000 Fans entstehen lies.

Produziert und verantwortet wurde die Sendung vom ZDF. Vermutlich soll mit der Einstellung der Sendung mit eher jüngerem Publikum ein weiterer Schritt in Richtung Verjüngung gegangen werden: „Neuer ZDF-Intendant Bellut will Publikum drastisch verjüngen“ (Spiegel Online). Mehr als Sarkasmus fällt mir leider nicht dazu ein. Interessant auch das Medienecho: Während auf die Sommerpause von Anne Will zig Meldungen zu finden sind, ergibt eine Suche bei Google News nach der Einstellung von „neues“ dann tatsächlich auch eine aktuelle Meldung. Respekt!

Die Einstellung konterkariert die Verjüngungsstrategie, welche allgemein im öffentlich-rechtlichen Rundfunk postuliert wird. So wurde kürzlich das „c’t Magazin“ ohne Vorwarnung zum großen Manitu befördert – hier ist es zumindest inhaltlich nicht sonderlich schade drum – und auch „Abenteuer Wissen“ wurde Anfang Mai eingestellt. Dies waren alles Sendungen mit einer Zielgruppe deutlich unter dem üblichen Altersdurchschnitt der Zuschauer. Zumindest „neues“ und „Abenteuer Wissen“ waren dabei auch von hochwertigen Inhalten geprägt – sie boten Informationen und Bildung auf eine unterhaltsame Weise. Die Sendung „neues“ erhielt 2008 gar den Deutschen Fernsehpreis. Zuletzt wurden die Sendungen immer seltener, vermehrt verhinderten Thementage auf 3sat eine Ausstrahlung.

Statt solche Sendungen nun auszubauen und auf attraktive Sendeplätze zu bringen, werden sie eingestellt und statt dessen dubiose Nachfolgesendungen angeboten, welche sich kaum beachtet auf Spartenkanälen wie ZDFKultur finden lassen. So wird man eine Verjüngung des Publikums wohl kaum erreichen: Sahen sich interessierte Zuschauer noch regelmäßig diese Wissenssendungen und Sendungen zu Netzthemen an, werden sie wohl nun endgültig in selbiges abwandern – schade TV, Chance vertan!

 
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Verfasst von - 2011/07/11 in Medien

 

Traktorsonntag

Mir war heute irgendwie nach Real Life, aber auf das Menschengedränge beim Thüringentag in Gotha hatte ich keine Lust. Also habe ich mir gedacht, ich schreibe noch einen nachträglichen Geburtstagspost für Iberty und fahre nach Hohenfelden zum Traktoren- und Oldtimertag.

Lanz Bulldog

Trecker-Enthusiast

Ich hatte sowieso schon länger mal vor, mir das Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden anzusehen. Also die günstige Gelegenheit genutzt und hin.

Vor Ort fand ich 2 Reihen ordentlich betagte Traktoren, und eine Reihe mehr oder weniger sonstige „Oldtimer“. Einige von denen waren allerdings jüngeren Baujahrs als ich und damit wohl eher nicht für diese Kategorie geeignet.

rustikales Armaturenbrett, Hauptsache ein Zigarettenanzünder ist vorhanden

Die Traktoren waren recht sehenswert und wurden auch entsprechend bestaunt. Leider standen selbige die ganze Zeit nur rum, was das Event etwas unspektakulär gestaltete. Das Publikum bestand überwiegend aus gelangweilten Kindern mit Trecker-verliebten Vätern oder Großvätern, welche meist recht kräftig gebaut waren und selbst unter Gewaltandrohung nicht dazu zu bewegen waren, sich mit ihrer Bratwurst einmal für 2 Sekunden aus dem Fotomotiv zu bewegen. Insgesamt war mehr oder weniger Dorffest-Atmosphäre.

Da kratzt sich selbst Bernhard Iner am Kopf...

Nachdem die reiferen Maschinchen recht bald fertig bestaunt waren, habe ich mir mal das Freiluftmuseum an sich angesehen. Ich bin recht froh, die Besichtigung mit der Trecker-Schau verbunden zu haben. Allein trägt das „Museum“ meiner Meinung nach nicht. Ein paar alte Häuser, teilweise merkwürdig neu restauriert, mit ein paar alten Gegenständen darin. Wer schon einmal auf einem Dachboden war, sieht dort leider auch nichts Neues. Meine Großeltern haben vermutlich noch mehr und auch ältere landwirtschaftliche Geräte in der Scheune stehen, als dort zu sehen waren. Fairerweise muss ich zugestehen, dass reine Stadtkinder ohne jeden dörflichen Background evtl. etwas Neues gesehen haben könnten.

Positiv zu vermerken ist noch die herrliche Landschaft, in die Hohenfelden samt Stausee eingebettet ist. Vermutlich lohnt sich ein Besuch des Geländes dort mehr, wenn man einen Waldspaziergang anschliesst. Heute habe ich die Gelegenheit genutzt, noch ein Pärchen beim Sex zu beobachten.

Insektensex

 
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Verfasst von - 2011/07/10 in Knipserei